Eine Gartenschere ist wahrscheinlich das wichtigste Werkzeug für einen Gärtner. Dieses Gartengerät kann für vielfältige Arbeiten im Gemischen Biotop verwendet werden.
Antoine Francois Bertrand de Molleville, ein Franzose, gilt als der Erfinder dieses praktischen Werkzeugs für die Gartenarbeit. In Deutschland und Österreich wurde dieses Arbeitsutensil um zirka 1850 bekannt. Ungefähr zu einer Zeit, in der sich in deutschsprachigen Gebieten der Obst- und Weinbau ausweitete.
Eine Gartenschere sollten Sie jedoch keinesfalls mit einer Rasenschere oder Grasschere verwechseln. Diese unterscheiden sich deutlich im Hinblick auf das Einsatzgebiet.
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Das Bypassmodell – Die Universal Gartenschere
Bei den Gartenscheren gibt es zwei unterschiedliche Modelle:
- das Bypassmodell und
- das Ambossmodell
Bybass-Scheren eignen sich beispielsweise für Rosenschnitte, zum Abschneiden von dünneren Ästen, oder auch für stärkere Gräser. Im Sprachgebrauch nennt man sie auch „Rosenscheren“. Diese Scheren sind ähnlich einer Haushaltsschere.
Ihr Name leitet sich aus dem Englischen „pass by“ ab. Frei übersetzt bedeutet das, dass Schneide und Gegenklinge aneinander vorbei laufen. Mit diesen zwei Klingen ist ein sauberer Schnitt möglich, ohne dass die Äste oder die Pflanzen zerdrückt werden.
Diese Scheren reichen für den Gebrauch im Hausgarten oder dem Balkon aus. Sogar Weihnachtsbäume können vor dem Entsorgen mit dem Bypassmodell von ihren Ästen befreit werden. Nur zum Schneiden von dickeren Sträuchern ist dieses Werkzeug nicht zu empfehlen.
Viele Hobbygärtner werden vermutlich ein solches Modell ihr Eigen nennen. Die meisten Arbeiten können nämlich mit diesem Modell durchgeführt werden.
Das Ambossmodell
Diese Gartenschere ist für gröbere Arbeiten gedacht.
Bei dieser Schere setzt die Klinge die schneidet auf der gegenüber liegenden Klingenplatte auf. Sie arbeitet in etwa so, als ob ein Hammer auf einen Amboss treffen würde.
Mit dem Ambossmodell werden die Schnitte nicht so exakt durchgeführt wie mit dem Bypassmodell. Es kann durchaus zu Quetschungen und Verletzungen der zu schneidenden Pflanzen kommen. Allerdings können dickere Äste und grobe Sträucher mit weniger Kraftaufwand beschnitten werden.
Worauf Sie beim Kauf einer Gartenschere achten sollten
Es ist zu beachten, dass die Schere, die angeschafft wird, gut in der Hand liegt. Schließlich werden Sie mit diesem Gerät in Ihrem Garten viele Arbeiten durchführen.
Es gibt durchaus Modelle, die individuelle Einstellungsmöglichkeiten anbieten. Wenn Sie beispielsweise ein Modell auswählen, bei dem die Griffweite und die Größe verstellt werden kann, besteht die Möglichkeit, dass mehrere Menschen damit arbeiten.
Bei einer Schere mit Rollgriff, die in der Anschaffung aber teurer als andere Modelle ist, lassen sich Griffe beim Öffnen und schließen der Hand drehen.
Schauen Sie vor dem Kauf einer Gartenschere auch auf die Marke. Jede davon bietet unterschiedliche Einstellungen, die möglicherweise zu Ihren individuellen Anforderungen perfekt passen können.
Scheren der Marke Falco zum Beispiel verfügen über eine Saftrille, einen Drahtabschneider und einen Stoßdämpfer und außerdem über kunststoffüberzogene Griffe. Die Marke Gardena führt Modelle bei der die Griffe eine variable Öffnungsweite haben. Bei Fiskas werden Scheren für Rechts- und Linkshänder angeboten.
Wenn Sie nicht nur ein paar Äste abschneiden, sondern Ihre wunderbare Hecke in Form bringen möchten, dann empfiehlt sich eine Heckenschere. Das lange Schneideblatt sorgt für einen graden Schnitt und für optimale Ergebnisse.
Pflege und Schärfen der Bypass- und Ambossscheren
Auf die Pflege sollte nicht verzichtet werden, schließlich soll Ihre Gartenschere ja möglichst lange halten.
Deshalb ist es sinnvoll die Scheren von Feuchtigkeit und Pflanzspuren zu säubern und mit ein wenig Öl zu pflegen. Das Säubern Ihres Gartengeräts sollte nach jedem Einsatz durchgeführt werden, während die Pflege mit Öl je nach Bedarf bzw. ca. einmal pro Saison durchgeführt werden kann.
Zum Schärfen können Sie die Klingen schleifen (lassen), wie Sie es auch bei einem herkömmlichen Messer tun würden. Beim Schleifen wird die Beschichtung abgeschliffen, damit die Klinge wieder scharf wird. Anschließend werden Sie feststellen, dass die Schere wieder deutlich weniger Kraftaufwand zum Schneiden benötigt.
Zu diesem Zweck bauen Sie die Klinge aus, säubern diese zunächst und schleifen sie anschließend mit einem Schleifstein. Anschließend wird sie wieder eingebaut und mit ein paar Tropfen Kriechöl geölt.
Foto: kirisa99 / iStockfoto.com
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