Rasen kalken – Warum braucht der Rasen Kalk?

Rasen kalken
Autor Bastian Behrens

Bastian Behrens

Aktualisiert am:

Über das Rasen kalken gibt es im Internet viele Meinungen und verschiedene Rezepte und Ansätze, das Thema umfassend darzustellen. Bei allen Auführungen zum Thema Rasen kalken geht es darum, den Boden, als die Basis der Graspflanzen, möglichst optimal auszurichten.

Die optimale Ausrichtung ist dann erreicht, wenn die bestmöglichen Bedingungen für das Wachstum des Rasens oder von weiteren Pflanzen hergestellt sind. In der Regel geht es immer darum, die notwendigen Nährstoffe im Boden zu haben. Sei es durch eine gute Bodenqualität oder alternativ auch über die Zugabe von Kalk, Rasendünger, Sand etc.

Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, ob Sie Ihrem Rasen Kalk zuführen sollten, dann haben wir ein paar Informationen zusammengetragen, die Ihnen die Entscheidung erleichtern werden.

Grundsätzlich ist es wichtig, die Beschaffenheit seines Bodens zu kennen. Denn nur wenn Sie dies wissen, können Sie im Sinne der Rasenpflege optimal handeln.

Welchen Rasen muss man mit Kalk düngen?

Man kann kein pauschales Urteil fällen, dass jeder Rasen Kalk benötigt. Vielmehr muss man ein wenig tiefer in die Bodenkunde eintauchen, um zu verstehen, was der Kalk im Boden überhaupt bewirken wird.

Da ich kein ausgewiesener Chemiker bin, versuche ich die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte ein wenig aufzuarbeiten.

Der pH-Wert im Boden gibt den Säurewert im Boden an. Dieser spiegelt die aktuelle Qualität wider und kann Ihnen beim Anlegen Ihres Rasens gehörig einen Strich durch die Rechnung machen – wenn der Wert entweder viel zu hoch, oder viel zu niedrig ist.

Ein komplett neutraler Boden besitzt einen pH-Wert von 7. Liegt Ihr Bodenwert deutlich oberhalb dieses Wertes, dann spricht man von einem alkalischen Boden. Liegt der pH-Wert auf der anderen Seite stark unterhalb von 7, so spricht man von einem „Sauren Boden“.

Für ein optimales Wachstum Ihrer Rasenpflanzen, sollte der Boden einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6 aufweisen. Liegt dieser Wert bei Ihrem Rasen deutlich darunter, so treten gewisse Mangelerscheinungen auf.

Ein vermehrtes Auftreten von Moos kann die Folge sein und gleichzeitig ein guter Indikator, dass man den Rasen kalken sollte.

Achtung: Moos im Rasen kann natürlich auch andere Ursachen haben, wie beispielsweise eine zu starke Verdichtung des Bodens. Verlassen Sie sich beim Rasen kalken also nicht nur auf einen Indikator.

Das Gegenteil ist der Fall, wenn sich der Klee im Rasen breit macht und auch Brennnesseln sind ein Anzeichen für einen alkalischen Boden. Wenn sich diese Pflanzen also bei Ihnen im Rasen ausbreiten, dann ist der pH-Wert in den meisten Fällen zu hoch und sollte auf keinen Fall noch zusätzlich mit Kalk erhöht werden. Im schlimmsten Fall sterben dadurch weitere Graspflanzen ab und machen die eigentliche Rasenfläche dadurch frei, für den Klee.

Auch hier muss der Vollständigkeit halber gesagt werden, dass es häufig so ist, dass Klee der Indikator für einen alkalischen Boden ist. Es gibt jedoch auch den Sauerklee, der auf einem zu sauren Boden wächst.

Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob wie hoch der pH-Wert Ihres Rasens ist, machen Sie lieber einen Bodentest, bevor Sie anhand einer geringen Anzahl an Moos-/Kleepflanzen festmachen, dass es notwendig ist, den Rasen zu kalken.

Wie kann ich den pH-Wert meines Bodens testen?

Wie Sie sehen, kommt man häufig um den wirklichen Test seines Bodens nicht herum. Ein bewährtes Mittel, um einen ersten Eindruck von der Bodenbeschaffenheit zu bekommen, sind sogenannte Schnelltests.

Von der Firma „Neudorf“ gibt es ein solches Schnelltest-Set mit dem Sie problemlos Bodenproben analysieren können. Dazu nehmen Sie Bodenproben von unterschiedlichen Stellen und erhalten nach einer kurzen Wartezeit ein farbliches Ergebnis.

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Wann sollte man Kalk auf den Rasen bringen?

Damit der Kalk den Rasen unterstützen und dem Boden die dafür notwendigen Nährstoffe bereitstellen kann, muss der Kalk natürlich tief in den Boden eindringen. Für eine optimale Vorbereitung, sollte der Rasen zunächst aufgelockert werden.

Idealerweise kann man den Rasen kalken, direkt nachdem er vertikutiert und somit von Unkraut und sonstigen Fremdpflanzen befreit wurde. Gleichzeitig ist der Boden durch das Vertikutieren etwas gelüftet, sodass der Kalk alle Stellen einfacher erreichen kann.

Nach dem Aufbringen des Kalks, sollten Sie den Rasen einmal mit der Harke bearbeiten, um den Kalk möglichst tief in den Boden einzuarbeiten. Dadurch verhindern Sie, dass der Kalk durch eine Windböe weggetragen werden könnte. Alternativ dazu steht die ausgiebige Bewässerung. Das Wasser sorgt nämlich problemlos dafür, dass die Nährstoffe tief in den Boden sickern.

Jetzt raten Experten, den Boden zunächst 4 Wochen in Ruhe zu lassen. Schließlich muss der Kalk im Rasen ja auch die Möglichkeit haben, den Boden wieder zu neutralisieren (oder zumindest beinahe – ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6 war ja optimal für das Wachstum des Rasens).

Die beste Jahreszeit zum Rasen kalken ist der Übergang von Winter zum Frühling, kurz bevor der Rasen wieder zu wachsen beginnt. Der Boden darf natürlich nicht mehr gefroren sein, da das Kalken ansonsten keinen Effekt hätte.

Wie kann man den Rasen kalken und wie viel Kalk benötige ich?

Ist der pH-Wert eines Bodens durch das Rasen kalken innerhalb der Zielvorgaben zum idealen Wachstum bereits nach einmaligem Auftragen angelangt, sollte dieser Zustand für die nächsten 2-3 Jahre ausreichend sein. Sofern eventuelle externe Effekte dafür sorgen, dass der Boden innerhalb kürzester Zeit wieder sauer wird, sollten Sie sich vertrauensvoll an einen Gärtner Ihrer Wahl wenden, der den Boden und das Umfeld ein wenig genauer untersuchen sollte.

Um zu prüfen, ob Sie den gewünschten pH-Wert erreicht haben, nehmen Sie nach einiger Zeit einfach eine erneute Bodenprobe mit Hilfe eines Schnelltests (siehe oben).

Wenn der Wert noch unterhalb des empfohlenen Wertes, dann sollten Sie den Rasen erneut kalken, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wurde.

Je nach Zusammensetzung in Intensität des Kalks, verändert sich auch die Menge, wie viel aufgetragen werden muss. Idealerweise lesen Sie auf der Verpackung, wie viel Gramm je m² Sie ausstreuen sollten.

Hinweis: Wenn Sie bereits kalkhaltigen Rasendünger verwenden, dann müssen Sie die Menge an reinem Kalk natürlich entsprechend reduzieren.

Guten Rasenkalk kaufen

Kalk für den Rasen kann man in unterschiedlichsten Ausprägungen kaufen. Häufig gibt es Mischformen aus Rasendünger und Kalk, die eingesetzt werden. Für den normalen Garten, der nicht über einen extrem sauren Boden verfügt, sollte diese Mischung ausreichend sein.

Wenn Sie im Sommer einen noch stärkeren Grünton bevorzugen, dann schauen Sie nach einem Rasendünger, der neben Kalk auch über Magnesium verfügt.

Abschließend möchten wir Ihnen die Bestseller von Amazon.de ans Herz legen. Sie geben einen guten Anhaltspunkt, welche Produkte andere Hobby-Gärtner einsetzen. An den jeweiligen Rezensionen kann man sehr gut ablesen, wie der Erfolg des jeweiligen Produktes war.

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Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen!

Foto: schulzie / iStock

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Autor Bastian Behrens

Über den Autor

Bastian Behrens ist Gründer und Redakteur des Rasen Magazins www.rasen-experte.de. Bereits seit über 10 Jahren helfen wir Rasenbesitzern mit Informationen, Erfahrungen sowie Tipps und Tricks zur Rasenpflege. Insgesamt haben wir bereits mehreren Millionen Menschen dabei geholfen, ihren Rasen ein Stück besser zu machen.

2 Gedanken zu „Rasen kalken – Warum braucht der Rasen Kalk?“

  1. Sie schreiben, dass der pH Wert in der Regel zu hoch ist, wenn sich Klee darin befindet. Aber Klee ist doch ein Anzeiger für sauren Boden. Heißt doch Sauerklee?!

    • Hallo Herr Walf,
      herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Tatsächlich ist es so, dass es unterschiedliche Kleepflanzen gibt. Der Sauerklee lässt auf einen sauren Boden schließen, in der Regel gilt jedoch, dass Klee bei einem zu hohen pH-Wert entsteht.

      Schönes Wochenende wünschen wir

Kommentare sind geschlossen.