Rollrasen verlegen – Unsere Schritt für Schritt Anleitung für Sie

Wenn Sie einen Garten besitzen, der entweder bisher noch gar keine grünen Flächen ausweisen kann, oder dessen Rasenfläche sich leider über die Jahr etwas unansehnlich entwickelt hat (Ursachen dafür können unter anderem Moos oder anderes Unkraut im Rasen sein).
Es können auch kahle Stellen entstehen, die beim besten Willen nicht mehr von alleine zuwachsen – auch das Nachsäen von Rasensaat hilft unter Umständen dann nicht mehr. Irgendwann ist dann der Zeitpunkt gekommen, an dem die Entscheidung getroffen wird: „Wir verlegen jetzt einen Rollrasen“
Aber wie verlegt man einen Rollrasen richtig? Was muss man bei der Verlegung beachten und wie verhält es sich mit der Pflege des Rollrasens – gerade in der ersten, sehr wichtigen Phase.
In diesem Artikel möchte ich Ihnen einen kleinen Überblick geben und meine Erfahrungen mit Ihnen teilen.
Wann kann man Rollrasen selbst verlegen?
Bevor es losgehen kann, muss zunächst geprüft werden, ob der Rollrasen zur aktuellen Jahreszeit überhaupt verlegt werden kann. Wie immer, kommt es nämlich auch hier auf das richtige Timing an.
Hierbei zahlen 2 Faktoren maßgeblich auf den Zeitraum ein:
- Gutes & warmes Wetter
Im Jahr der Verlegung war bei uns der Winter zwar nicht ganz so hart, dennoch wollten die Temperaturen bis Ende März einfach nicht stabil über dem Gefrierpunkt bleiben. Das ist zwingend notwendig, damit die frischen Rasenbahnen nicht direkt wieder absterben. - Verfügbarkeit des Rollrasens
Bei uns war es aufgrund der schwankenden Temperaturen so, dass der Rasenanbieter erst Anfang April tatsächlich mit dem Verkauf beginnen konnte / wollte. Das hängt natürlich auch direkt mit dem Wetter zusammen.
Zu früh, oder zu spät verlegter Rollrasen wird nicht so anwachsen, wie er es eigentlich sollte und das wäre schade, um die vergleichsweise kostspieligen Rasenbahnen.
Das optimale Zeitfenster für die Verlegung ist zum Glück nicht gerade klein. Es beginnt meistens etwa Mitte / Ende März und erstreckt sich bis in den späten September hinein.
Natürlich ist es so, dass eine langanhaltende Dürreperiode einem optimalen Wachstum nicht gerade zuträglich ist. Daher würde ich den wirklich besten Zeitpunkt im Frühjahr sehen, wenn die Temperaturen kostant über dem Gefrierpunkt sind – noch besser ist es, wenn die Temperaturen konstant (also auch in der Nacht) oberhalb von 5 Grad liegen.
Ein leicht feuchter Boden bietet ebenfalls eine gute Grundlage.
Die ersten Schritte mit Rollrasen

Vor dem Kauf sollten Sie mit dem Rollrasenhändler Ihres Vertrauens über den perfekten Zeitpunkt für genau die zu kaufende Sorte sprechen. Auch die Verfügbarkeiten sollten genau wie Ihre zeitlichen Möglichkeiten abgeklärt werden (schließlich sollten Sie genug Zeit für das Verlegen einplanen…).
Rollrasen wird in Gärtnereien oder Rasenschulen herangezüchtet, bis die Grasnarbe dicht und die Rasenpflanzen belastbar sind. Anschließend wird er mit einem kleinen Rest Erde von speziellen Maschinen vom Boden „abgeschält“ und in 40-50 cm breiten Bahnen aufgerollt. Manchmal wird der Rasen fertig aufgerollt geliefert, häufig können Sie diese Rollen aber auch direkt und ohne Aufpreis abholen.
Der Rollrasen wird immer bei konkretem Bedarf abgeerntet und sollte innerhalb von 36 Stunden wieder auf dem neuen Boden verlegt worden sein. Längere Dürreperioden würden die Rasenpflanzen so stark belasten, dass sie im schlimmsten Fall sogar absterben und unschöne braune oder kahle Stellen im Boden hinterlassen.
Wichtige Arbeitsgeräte, die für die Rollrasen Verlegung bereitgehalten werden sollten:
- eine Rasenwalze (zumindest, wenn der Rasen sehr eben verlegt werden soll)
- eine Schaufel
- eine Harke
- Mutterboden inkl. Schubkarre
- einen Rasensprenger / oder eine Gartenbrause (und natürlich einen Gartenschlauch)
Den Rollrasen verlegen
Vor dem Verlegen von Rollrasen muss natürlich zunächst der Boden vorbereitet werden. Das Auftragen einer 20-25 cm dicken Humusschicht ist dabei der erste Schritt. Dabei sollte man direkt drauf achten, dass diese Schicht eine ebene Fläche erzeugt, damit unschöne Kuhlen und Wasserlöcher später vermieden werden.
Diese Schicht kann mit Hilfe einer Rasenwalze leicht angedrückt werden, damit sie später nicht zu stark nachgibt. Auch dadurch können nämlich unebene Stellen entstehen. Hierbei darf der Boden zu stark verdichtet werden, denn das kann später zu Problemen mit Staunässe führen (unschöner Rasenpilz ist die Folge davon).
Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, hatte unsere Gärtnerei empfohlen, einen speziellen Rasendünger auf die Erde zu geben, die insbesondere den Anwuchs fördern sollte. Jetzt ist der Boden auf jeden Fall bereit für seinen neuen „Anzug“ und das Ausrollen kann losgehen.
Beim Verlegen von Rollrasen sollte man am hintersten Rand beginnen. Das Ausrollen der Rasenbahnen wird idealerweise versetzt durchgeführt, damit später eine größere Stabilität des Rasenteppichs vorhanden ist.
Sollten die Bahnen von der Länge oder Breite nicht (mehr) ganz passen, können diese einfach mit einem Messer, wie bei einem Teppich, zurechtgeschnitten werden.
Überschüssige Reste dabei unbedingt aufbewahren, da sie unter Umständen am Ende Gold wert sein können, wenn es kleinere Löcher zu stopfen gilt. Legen Sie die Bahnen des Rollrasens direkt aneinander, damit die unschönen Fugen nicht zu groß sind und diese später unsichtbar verwachsen können.
Nachdem die gesamte Fläche mit dem Rollrasen selbst verlegt wurde, können Sie abschließend noch einmal mit einer Rasenwalze über die neue Rasenfläche fahren, um die Verbindung zwischen Rasenbahn und Boden zu festigen.
Ausgiebige Bewässerung notwendig
Abschließend müssen die Rasenpflanzen mit genügend Wasser versorgt werden. Schließlich waren sie jetzt etliche Stunden „auf dem Trockenen“ und wollen wieder revitalisiert werden.
Diese Phase ist jetzt mitunter fast sogar noch wichtiger und kritischer, als die Verlegung selbst.
Damit die Rasenpflanzen optimal anwachsen können, müssen sie permanent mit der optimalen Menge an Wasser versorgt sein. Und das bedeutet, dass Sie den Rasensprenger gerne 30 – 60 Minuten am Stück laufen lassen sollten.
Bewässern Sie den Rasen so viel, dass Sie beim Entfernen des Rasensprengers merken, dass der Rasen nass ist. Er darf jedoch nich nicht richtig matschig geworden sein – das wäre zu viel Wasser und würde dem Rasen direkt schaden.