Rasen begradigen – Wie man eine ebene Fläche erhält

Rasen begradigen - Wie man eine ebene Fläche erhält
Autor Bastian Behrens

Bastian Behrens

Aktualisiert am:

Ein idealer Rasen sollte am besten eine ebene Fläche sein, die zu keiner Seite hin abfällt. Ein saftiges Grün und frei von Unkraut bzw. dem Maulwurf ist wünschenswert.

So zumindest die Theorie – in der Praxis kommen die meisten Böden eher uneben daher. Und das ist von den meisten Hobby-Gärtnern nicht gerade die bevorzugte Art von Rasen, die man sich wünscht.

Niemand – bis auf wenige Ausnahmen – möchte, dass sein schöner Garten einer Kuhwiese mit vielen Löchern, Hügeln und Ausgrabungen des Maulwurfs gleicht.

Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen muss man den Rasen begradigen. Das kann, je nach Fläche des Gartens und dem Ausmaß des Höhenunterschiedes, eine sehr herausfordernde Aufgabe sein.

Wie das geht, erkläre ich in einzelnen Schritten.

1. Feststellen wie viel Rasen begradigen notwendig ist

Zunächst müssen Sie in Ihrem eine Bestandsaufnahme durchgeführen:

Wie groß ist der Höhenunterschied in Ihrem Garten an der unebensten Stelle?

Um das herauszufinden, kann man mit einer langen (ca. 2 Meter oder länger) Wasserwage arbeiten. Um eine Vorstellung von der auszugleichenden Fläche zu erhalten, kann an der niedrigsten Stelle des Rasens ein Holzstab in den Boden gesteckt werden. Beachten Sie, dass der Holzstab mindestens so hoch sein muss, wie der Höhenunterschied, mit dem Sie kalkulieren.

Anschließend nehmen Sie einen Bindfaden und begeben sich zu der Stelle, an der der Boden aktuell am höchsten ist. Hier wird der Bindfaden im Boden fixiert (oder von einer 2. Person am Boden festgehalten) und mit dem jüngst gesetzten Holzstab verbunden.

Mit Hilfe der Wasserwage muss der Faden jetzt noch horizontal ausgerichtet werden, sodass er parallel zu einem ebenen Boden liegt.

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Nun können Sie den Höhenunterschied und damit das Potential zum Rasen Begradigen an dem Holzstab abmessen.

2. Den Boden zum Begradigen vorbereiten

Zum Rasen begradigen gibt es unterschiedliche Ansätze, die jeweils unterschiedliche Vorbereitungsmaßnahmen notwendig machen:

Neuanlage eines Rasens

Das ist die einfachere Version von beiden, da der Boden meist schon / noch aufgelockert ist.

Vorsicht ist jedoch geboten, wenn es um das Thema Unkraut geht. Vielleicht schlummern noch einige Samen in dem Boden, die sich bisher noch nicht entfalten konnten. Diese könnten bei der Anlage Ihres Rasens zu unschönen Stellen führen.

Um dies zu vermeiden, lassen Sie die Erde 1-2 Wochen ruhen, bevor Sie mit dem Aussäen des Rasens beginnen.

Wenn sich das Unkraut in der Zwischenzeit entfaltet hat, kann es zunächst mit einem Blattherbizidsbehandelt“ werden.

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Dieses Mittel bewirkt, dass die Pflanzen (jedoch nur diejenigen, die bereits Blätter haben) absterben.  Ein Prozess der wiederum etwa 1 Woche Zeit in Anspruch nimmt.

Aber genau diese Zeit benötigt der Boden auch, um das Blattherbizids abzubauen und sich soweit  zu regenerieren, dass er bereit für die Aussaat von neuem Rasen ist.

Hinweis: Fängt man zu früh mit dem Aussäen des Rasens an, kann sich die Keimzeit verlängern, weil der Boden noch nicht vollständig regenriert ist und weniger Nährstoffe für die Rasenpflanzen bereitstellen kann.

Bestehenden Rasen begradigen

Dies ist etwas schwieriger, allerdings auch eine durchaus lösbare Herausforderung. Gehen Sie dafür einfach die folgenden Schritte nacheinander durch:

  1. Zunächst ermitteln Sie genau nach der gleichen Methode, wie bei der Neuanlage eines Rasens den Höhenunterschied.
  2. Schneiden Sie den Rasen an den Stellen, an denen der Boden aufgestockt werden soll, so kurz wie möglich.

Anschließend geben Sie eine etwa 1-2 cm dicke Schicht Erde auf diese Stelle und ergänzen den Auftrag mit einem kleinen Bisschen Rasendünger.

Mit Ihren Schuhen, oder bei größeren Flächen mit einem Brett, können Sie diese Erdschicht leicht festdrücken, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel weitere Erde noch notwendig ist.

Diesen Vorgang wiederholen Sie so häufig, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.

Vorteil: Sie müssen Ihren Rasen nicht entfernen oder zerstören, sondern nutzen die bereits vorhandene Pflanzen weiterhin. Diese Rasenpflanzen werden sich nämlich den Weg durch die Erde bahnen und auf dem neuen Niveau weiter wachsen können.
3) Wenn Sie einen extremen Höhenunterschied ausgleichen möchten, dann ist eine etwas radikalere Maßnahme sinnvoll.

Hier können Sie die Bereiche, an denen Sie den Rasen begradigen möchten,  mit einem Pflug aufbrechen und auflockern. Dadurch bekommen Sie nun die Möglichkeit, die lockere Erde relativ einfach hin und her zu bewegen und darüber den Ausgleich des Höhenunterschieds zu realisieren.

Diese Methode ist unter anderem auch besonders sinnvoll (und meist notwendig) bei Rasenflächen, die extrem stark von Maulwurfsgängen unterwandert sind.

Hier kommt es häufig vor, dass der Rasen absackt und dadurch eine Unebenheit entsteht.

Der Nachteil: Meist ist schweres Gerät (ein Pflug) notwendig. Der Vorteil dabei: Eine saubere und ebene Anlage des Rasens ist ohne Kompromisse möglich.

Bei kleineren Gärten kann der Rasen natürlich auch per Hand umgegraben werden.

3. Die neue Erde gleichmäßig verteilen

Nachdem der Rasen bzw. der Boden entsprechend vorbereitet wurde, kann nun spezielle Rasenerde als Ausgleichsmasse eingesetzt werden. Um nun eine wirklich gleichmäßige Fläche zu erhalten, können Sie mehrere Holzstäbe benutzen, die über ausgelotete Fäden verbunden sind. So wissen Sie sofort, an welcher Stelle mehr Erde aufgetragen werden muss und an welcher Stelle ggf. auch etwas weggenommen werden kann.

Haben Sie alle Stellen entsprechend bearbeitet und auf ein ungefähr gleiches Niveau gebracht, geht es an das Feintuning.

Mit einem Richtscheit von relevanter Länge (2-3 Meter) oder der oben bereits zum Einsatz gekommenen Wasserwage, können Sie nun den Boden abziehen. Hierdurch entsteht eine glatte Oberfläche, die uns später zu dem gewünschten Ergebnis führen wird.

Natürlich ist die Erde jetzt noch vergleichsweise locker. Ein ordentlicher Regenschauer würde alle Arbeit wieder zunichte machen.

Wenn Sie erfolgreich Ihren Rasen begradigen möchten, sollten Sie abschließend die Bodenfläche mit Hilfe einer leichten Walze (z.B. mit Wasser gefüllt) befestigen.

Wichtig dabei: Eine schwere Walze sollte nicht eingesetzt werden, da diese den Boden so stark verdichtet, dass die Rasensamen sich nur mühevoll hindurch kämpfen können und ggf. unschöne kahle Stellen entstehen könnten.

4. Nach dem Rasen begradigen, die neuen Rasensamen auftragen

Nachdem die Vorbereitungen und das Rasen begradigen abgeschlossen sind, ist es nun an der Zeit, wieder neuen Rasen zu säen. Mit der richtigen Saatmenge und ordentlicher Bewässerung steht einem schönen, ebenen Rasen nun nichts mehr im Wege.

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Ich hoffe, dass das Projekt „Rasen begradigen“ damit für Sie erfolgreich abgeschlossen ist und Sie nun viele schöne Stunden in Ihrem Garten verbringen.

Abschließend noch der Hinweis auf unseren Artikel zum Thema Rasen kalken. Prüfen Sie zwischendurch doch einmal den pH-Wert Ihres Rasens, um zu schauen, ob Ihrem Rasen etwas fehlen könnte. Nur ein Boden, der mit optimalen Nährstoffen ausgestattet ist, kann auch für einen saftig grünen Rasen sorgen.

Nährstoffmangel hingegen wird dafür sorgen, dass sich Klee im Rasen ausbreiten kann. Auch Moos ist ein Indikator für ein Ungleichgewicht im Erdreich.

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Autor Bastian Behrens

Über den Autor

Bastian Behrens ist Gründer und Redakteur des Rasen Magazins www.rasen-experte.de. Bereits seit über 10 Jahren helfen wir Rasenbesitzern mit Informationen, Erfahrungen sowie Tipps und Tricks zur Rasenpflege. Insgesamt haben wir bereits mehreren Millionen Menschen dabei geholfen, ihren Rasen ein Stück besser zu machen.

1 Gedanke zu „Rasen begradigen – Wie man eine ebene Fläche erhält“

  1. Damn. Mein Rasen ist schief und schepp. Hat extreme Bodenwellen und krass schnell wachsendes Wildgras. Das mit dem Begradigen kann ich also wohl vergessen, denn das Grundstück hat zwischen „oben“ und „unten“ auf den dazwischen liegenden 25-30 Metern locker 1m Höhenunterschied. Dann muss ich mir ha zuerst eine Mauer zur Straße hin bauen inkl Bauantrag und all dem Mist. Sonst rollte der Mumpes doch auf den Gehweg.

    Damn!

Kommentare sind geschlossen.